Seit 1990 wurden in Leipzig mindestens 10 Menschen aus rechten Motiven ermordet. Einer von ihnen ist Kamal K.
Der 19-jährige Kamal K. wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober 2010 im Park am Willy-Brandt-Platz von den Neonazis Marcus E. und Daniel K. durch mehrere Messerstiche ermordet. Das aktive Erinnern ist zentral für eine antifaschistische Praxis und unerlässlich. Das Anklagen rechter Übergriffe und das vehemente Erinnern daran muss politische Selbstverständlichkeit sein. Die Tat an sich verdeutlicht die gesellschaftlichen Zustände. Es sollte nicht zuletzt all denen, die als Mitglieder*innen der Mehrheitsgesellschaft frei von diskriminierenden Alltagserfahrungen sind und über allgegenwärtige Privilegien verfügen, vergegenwärtigen, welche tödlichen Konsequenzen menschenverachtende Einstellungen mit sich bringen.
Gedenkorte sollen ein dauerhafter Platz der Erinnerung für die Betroffenen und Hinterbliebenen sein. Im Jahr 2013 wurde eine Gedenktafel für Kamal K. in der C.W. Müller – Anlage am Hauptbahnhof angebracht. Ein Gedenkort bedeutet jedoch nicht gleichzeitig ein aktives Gedenken. Dieses gilt es immer wieder zu erneuern und mit der Gefahr rechter Gewalt im Hier und Jetzt in Verbindung zu bringen. Nach der Schaffung eines Gedenkortes darf der Diskurs um die Hintergründe der Taten nicht aufhören.
Unsere Solidarität gilt den Opfern rassistischer Angriffe, unser gemeinsamer Kampf den tagtäglichen menschenfeindlichen Zumutungen dieser Gesellschaft.
Aus diesen Gründen gedenken wir erneut Kamal K. am 24.10.2019 ab 18 Uhr am Gedenkstein in der C.W. Müller – Anlage am Hauptbahnhof.
Bringt gerne bitte Kerzen und/oder Blumen mit.