Die alltäglichen Herausforderungen von Asylsuchenden im Landkreis Leipzig
In der Bundesrepublik Deutschland ist es ein Zufallsverfahren, welches darüber entscheidet, in welchem Teil des Landes Asylsuchende bis zur endgültigen Entscheidung ihres Asylersuchens ausharren müssen – ein Ausharren, das nicht selten Jahre dauern kann. Die Zuweisung in eine kreisfreie Stadt wie Leipzig wird von Asylsuchenden oft als ein ,glücklicher’ Zufall beschreiben, da die flächendeckenden Hilfs- und Unterstützungsangebote von Initiativen und Organisationen nicht nur ihr Ankommen erleichtern, sondern ferner für ein angenehmes Sicherheits- und Willkommensgefühl sorgen. Der Zugang zu kostenlosen Deutschkursen und Dolmetscher_innendiensten sowie psychosozialen und asylrechtlichen Beratungsstellen sind Begebenheiten, von denen die auf die Landkreise verteilten Asylsuchenden häufig nur träumen können. Ferner sind gerade in den Landkreisen rassistische, menschenverachtende und fremdenfeindliche Einstellungen gegenüber Flüchtlingen dominanter und greifbarer.
Im Vortrag wird der Fokus primär auf dem Landkreis Leipzig liegen, welcher sich durch seinen Umgang mit Flüchtlingen als ein schlechtes Vorbild in Sachsen herauskristallisiert hat. Die Darstellung der Hindernisse und Schwierigkeiten, auf welche Asylsuchende im Landkreis Leipzig tagtäglich stoßen, bildet dann den Anknüpfungspunkt für die anschließende Gesprächsrunde, in der vor allem Perspektiven und Aktionsmöglichkeiten zur Verbesserung der Lebenssituation von Asylsuchenden in den Landkreisen diskutiert werden sollen.
Mit ReferentInnen von Bon Courage e.V.
veranstaltet von Rassismus tötet! Leipzig
20.12.2012, 19 Uhr, Bäckerei, Josephstraße 12, Leipzig
Vorankündigung:
Filmvorführung „Revision“ und Gespräch mit dem Regisseur Philip Scheffner
23.1.2013 20 Uhr in der Cinémathèque/ nato, Karl-Liebknecht-Str. 48, Leipzig
Im Sommer 1992 sterben zwei Männer in einem Getreidefeld nahe der deutsch-polnischen Grenze. Das Verfahren zieht sich über Jahre und wird schließlich eingestellt. Fast zwanzig Jahre später sucht der Dokumentarfilm „Revision“ nach Antworten.