Am 22.9. nach Hoyerswerda: Gegen rassistische Zustände!

Im September 1991 griffen Neonazis unter Mithilfe und Applaus vieler Bürger_innen zwei Wohnheime von Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchenden im ostsächsischen Hoyerswerda an. Mehrere hundert Menschen belagerten die Unterkünfte fünf Tage lang, bis schließlich alle Heimbewohner_innen aus der Stadt gebracht wurden. Die Ausschreitungen von Hoyerswerda waren das erste rassistisch Pogrom nach der Wende und gelten als Startpunkt für zahlreiche rassistische Ausschreitungen, u.a. in Rostock und Mannheim sowie die Verschärfung des staatlichen Rassismus.
Das Gros der Stadtpolitik und -bevölkerung von Hoyerswerda verweigert auch heute einer kritischen Aufarbeitung der Ereignisse von 1991 und einer Würdigung der Betroffenen. Ehemalige Bewohner_innen der Heime, die die Orte des Geschehens im vergangenen Jahr besuchten, waren mit rassistischen Pöbeleien und sogar einem Übergriff konfrontiert.
Zur Unterstützung der Bemühungen um eine kritische Aufarbeitung des Progroms von 1991 und einer Auseinandersetzung mit Ignoranz und rassistischen Einstellungen von heute findet in Hoyerswerda am 22.9.2012 eine antifaschistische Demonstration statt. Auch aus Leipzig soll diese Demo, mit der u.a. ein Denkmal und die Entschädigung der Betroffenen gefordert wird, unterstützt werden.
Dafür gibt es eine gemeinsame Zug-Anreise. Der Treffpunkt ist 12:45 Uhr am Gleis 1 Hauptbahnhof Leipzig.
Kein Frieden mit den rassistischen Zuständen.
Infos unter: pogrom91.tumblr.com