Lesung am 15. Oktober 2025 um 19 Uhr im Conne Island.
Über 300 Menschen wurden nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland durch rechte GewalttäterInnen ermordet. Weit mehr, als von offizieller Stelle anerkannt sind. In Leipzig waren es seit 1990 zehn Todesopfer rechter Gewalt. Eine vollständige Dokumentation dieser Taten fehlte lange Zeit. Entstanden aus dem Twitter-Account »KeinVergessen«, wurde mit dem Buch diese Lücke geschlossen und dafür Sorge getragen, dass die Opfer nicht vergessen werden.
Zu Opfern wurden die ermordeten Menschen – Jüd*innen, People of Color, Sinti*zze und Rom*nja, Punks, Obdachlose, Antifas – einzig und allein aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihrer Religion, ihrer Lebensweise oder ihres politischen Engagements.
Das Buch „Kein Vergessen“ war eine erste Dokumentation bekannt gewordener tödlicher Gewalttaten durch Rechte in Deutschland nach 1945. Jede einzelne Falldarstellung enthält neben der Beschreibung des Tathergangs auch Informationen zur juristischen Strafverfolgung, zur Täterstruktur und zu den Tatmotiven. Ergänzt wird sie jeweils durch ein illustriertes Porträt des Opfers.
Das Buch will nicht nur der Opfer gedenken, sondern auch auf die unvermindert drohende Gefahr durch rechte Gewalt aufmerksam machen. Thomas Billstein erklärt was genau rechte Gewalt ist und wie sie sich von anderen Gewaltverbrechen abgrenzen lässt. Tatmotive wie Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus oder auch Sozialdarwinismus werden erläutert und Statistiken zu Gewaltverbrechen aufgeführt.