14.08. Conne Island: Ausstellung »Die verschwiegenen Toten« & Filmgespräch „The Truth lies in Rostock“

Seit 1990 zählt die Amadeu-Antonio-Stiftung mindestens 184 Todesopfer “rechter Gewalt” in Deutschland. In Leipzig wurden mindestens acht Menschen umgebracht, hinzu kommen zwei Verdachtsfälle. Nach diesem aktuellem Recherchestand weist Leipzig damit im bundesweiten Vergleich die zweithöchste Zahl an rechtsmotivierten Morden auf. Mit der Ausstellung „Die verschwiegenen Toten – Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Leipzig“ soll den Opfern gedacht und erinnert werden. Ziel ist die offizielle Anerkennung der Toten als „Todesopfer rechter Gewalt“ sowie ein angemessener Umgang der Gesellschaft mit diesen Taten. Die einzelnen Morde erfordern eine Auseinandersetzung mit deren Ursachen, die diese Taten erst ermöglicht haben. Im Rahmen der Ausstellung soll über die Dimension rechter Gewalt in Deutschland und im Besonderen in Leipzig gesprochen werden. Zudem wird der politische, juristische und gesellschaftliche Umgang mit den Betroffenen und ihren Angehörigen thematisiert und die Notwendigkeit des aktiven Gedenkens an die Getöteten dargelegt werden.

Eröffnungsveranstaltung mit Referat und geführtem Rundgang durch die Ausstellung
14.August 2015 // 19:00 Uhr // Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)

Die Ausstellung ist im Conne Island vom 14. – 20.August 2015 ab 16:00 bis 21:00 Uhr zu besichtigen.


Sommerkino am 14.August im Conne Island: The Truth lies in Rostock

Einlass: 20Uhr / Beginn 20:30Uhr

The Truth lies in Rostock
Filminitiative „Jako“, Mark Saunders, Siobhan Cleary, BRD 1993, Dok, deutsche OF

Der Spielfilm „WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK.“ hat vor kurzem neue Aufmerksamkeit auf das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 gelenkt. Der Dokumentarfilm „THE TRUTH LIES IN ROSTOCK“ gibt einen tieferen Einblick in die damaligen Ereignisse und stellt auch die Fragen nach der Verantwortung der Politik.
Die Videodokumentation entstand 1993 unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Angriffe im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migrant*innen möglich macht.
Eine Montage von Videomaterial, gedreht aus den angegriffenen Häusern heraus, Interviews mit Antifaschist*innen, den vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen, der Polizei, mit Bürokraten, Neonazis und Anwohner*innen. Eine Dokumentation über das Einverständnis der Politik und über die verbreitete Angst.
Mit Einführung und anschließenden Gespräch mit „Rassismus tötet!“ Leipzig.

Der Eintritt ist frei.


Weitere Informationen auf der Seite des Conne Island: HIER