„Rassismus Tötet“ Filmreihe in Leipzig

Filmreihe zur Kampagne … wird weiter aktualisiert

11. Juli 2012, 20:00 Uhr, Atari, Täubchenweg/ Kippenbergstraße
Titel:    Rostock – kein Zufall!
Originalfilmaufnahmen von den Pogromen in Rostock-Lichtenhagen 1992, selbst gedreht von den Betroffenen.

09. August 2012, 21:00 Uhr G16, Gießerstr. 16
Titel:    The truth lies in Rostock

„The Truth lies in Rostock – Die Wahrheit liegt (lügt) in Rostock“

BRD, GB / 1993 / 78 min

Produktion: Spectacle London, JAKO videocoop, Rostock

Realisation: Mark Saunders, S. Cleary

August 1992, Rostock – Lichtenhagen.

Die Polizei schaut zu, als Faschisten die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZAST) und ein Wohnheim von vietnamesischen Vertragsarbeitern mit Molotowcocktails bombardieren. Eine Montage von Videomaterial, gedreht aus den angegriffenen Häusern heraus, Interviews mit Anti-FaschistInnen, den vietnamesischen VertragsarbeiterInnen, der Polizei, mit Bürokraten, Neonazis und Anwohnern. Eine Dokumentation über das heimliche Einverständnis der Politik und über die verbreitete Angst.

03. September 2012, 20:00Uhr, Bäckerei, Josephstraße 12

Titel:    „Viele habe ich erkannt“ + „Das Hoyerswerda Syndrom“

Viele habe ich erkannt

BRD / 1992 / 25 min

Produktion.: autofocus Videowerkstatt

Realisation: Helmut Dietrich, Julia Oelkers, Lars Maibaum

Manuell Alexandre Nhacutou war einer von 18.000 mosambikanischen Vertragsarbeiter_innen in der ehemaligen DDR. 1983 verließ er die VR Mosambik und begann in Lauchhammer eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. 1986 wurde er nach Hoyerswerda versetzt, lebte und arbeitete dort bis zum September 1991. Nach dem ersten Pogrom an ausländischen ArbeiterInnen und Flüchtlingen im vereinten Deutschland verließ er die Stadt und kam nach Berlin.

In der Art eines Gedächnisprotokolls schildert Manuell Alexandre die von ihm erlebten Arbeits- und Lebensbedingungen, erzählt von den deutschen KollegInnen und NachbarInnen, von der Betriebsleitung, von dem, was nach dem Pogrom passierte. Im Video wird das Pogrom von Hoyerswerda nicht als isoliert zu betrachtendes Phänomen dargestellt, sondern in den Kontext der Alltagserfahrung eines schwarzen Menschen gestellt. Es versucht klarzustellen, dass die Ursachen der rassistischen Gewalt eben nicht bei sozialen Problemen, Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot liegen.

„Das Hoyerswerda Syndrom“

Fr / 1996 / 52 min

Mogniss H. Abdallah, Yonas Endrias

Jona ist Mitglied einer Gruppe von 47 namibischen Lehrlingen, die vor der Wiedervereinigung nach Wittenberge in die DDR gekommen sind. Im November 1990 werden sie in ihrem Wohnheim von jungen Deutschen angegriffen. Jona wird aus dem Fenster des 4. Stocks geworfen. Er erleidet schwere Verletzungen und muss während seines 14 monatigen Krankenhausaufenthalts mehrmals operiert werden.

Nach den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock, den Brandanschlägen in Mölln und Solingen zeigen sich die Medien empört und aufrechte Bürger organisieren Lichterketten und Mahnwachen. Gleichzeitig werden Jonas Freunde nach Namibia abgeschoben.

Der Film ruft die Progrome und rassistischen Angriffe aus der jüngeren Geschichte des wiedervereinigten Deutschlands in Erinnerung. Er begleitet Jona bei seinen Versuchen, die Ereignisse zu verarbeiten und zeigt seinen Kampf, die ihm versprochene Berufsausbildung doch noch in Deutschland zu erhalten.

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