Hohe Spendenbereitschaft für getöteten Wohnungslosen André K.

Pressemitteilung des RAA Sachsen e.V. und des Jugend-, Kultur- und Umweltzentrums „E-Werk“ e.V.

Als Reaktion auf die brutale Tötung von André K. in Oschatz solidarisieren sich Initiativen und viele Bürgerinnen und Bürger. Die Hinterbliebenen erhalten großzügige Geldspenden, womit die Umbettung des Verstorbenen in eine würdevolle Ruhestätte möglich wird.

In der Nacht zum 27.05.2011 wurde der wohnungslose André K. in Oschatz von mindestens fünfTätern so schwer misshandelt, dass er wenige Tage später aufgrund der Verletzungen verstarb. André K. ist einer der mindestens 31 Menschen, die seit der Wiedervereinigung von Neonazis ermordet wurden.

Da die Angehörigen nicht von den ermittelnden Behörden informiert wurden, ist der Verstorbene nur in einem namenlosen Sozialgrab in Leipzig beigesetzt worden. Die unvorstellbare Tat berührte viele Nachbarn aus Oschatz, aber auch viele Menschen über die Region hinaus.

Über den Spendenaufruf der Opferberatung der RAA Sachsen e.V. und dem Jugend-, Kultur- und Umweltzentrum E-Werk e.V. in Oschatz kamen über 1.600 Euro zusammen. Auch die Initiative „Rassismus Tötet!“ sammelte Spenden und der Weiße Ring, der sich für Kriminalitätsopfer einsetzt, entschädigte die Familie mit 500 Euro.

Überdies engagierten sich viele Menschen in Oschatz und Leipzig für ein kontinuierliches Gedenken an das Verbrechen und organisierten Mahnwachen und Veranstaltungen zum Thema Gewalt gegen Wohnungslose.

„Aufgrund der großen Anteilnahme wird eine Umbettung nun möglich sein. Im Namen der Familie danken wir allen Spendern für ihre Unterstützung. Es liegt jetzt bei den zuständigen Ämtern, dass eine Umbettung zügig umgesetzt werden kann.“

So Lena Nowak, Beraterin bei der Opferberatung der RAA Sachsen e.V.